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Elektromobilität auf Island entdecken

Diesen Sommer hat es uns nach Island verschlagen. In das Land der Trolle & Elfen, Islandpferde, Vulkane und  heißen Quellen. Wer von euch schon dort war, weiß wie atemberaubend die Landschaft ist und wie eindrucksvoll man die Kräfte der Natur beobachten kann.

Die Isländer machen sich diese Energie natürlich zu Nutze und versorgen sich zu 100% mit Strom aus Geothermie und Wasserkraft. Kein Wunder, dass hier auch die Elektromobilität gut und gerne genutzt wird. Wir konnten – für dieses kleine Land mit ca. 330.000 Einwohnern – gefühlt sehr viele Elektroautos beobachten. Auch wenn wir selbst leider nicht mit einem E-Auto unterwegs sein konnten, sondern die Insel in einem klassischen Campervan von Go Campers erkundet haben, lässt uns die Welt der E-Mobilität natürlich auch im Urlaub nicht los und wir haben eifrig Ausschau nach Ladestationen gehalten. Und sind auch fündig geworden (siehe Karte).

Ladeinfrastruktur auf Island

ON Power (Orka náttúrunnar = Die Energie der Natur) ist der größte Energieversorger des Landes und betreibt übrigens auch das größte Geothermiekraftwerk der Welt. Zum Teil in Zusammenarbeit mit N1,einer Tankstellenkette, hat On Power bereits 19 Ladestationen errichtet. Dabei handelt es sich hauptsächlich um CHAdeMO-Schnelladestationen (auch einige Triple-Charger mit CCS). In knalligem Orange kann man diese eigentlich auch gar nicht übersehen. On Power selbst geht auch in Sachen „Laden am Arbeitsplatz“ vorbildlich voran. Am Hauptsitz des Energieverorgers stehen den Arbeitnehmern und Kunden unzählige Ladepunkte zur Verfügung. Vom einfachen Schuko-Stecker bis zur Schnellladestation ist alles dabei. Hier braucht sicherlich niemand Angst zu haben, am Abend nicht nach Hause zu kommen, weil die Batterie leer ist.
Wer isländisch kann oder den Google Translator anschmeißt, kann sich hier ein paar Informationen zu den Ladestationen anschauen: https://www.on.is/rafbilar.
Neben On Power hatte auch das Unternehmen „Even“ (Pressemitteilung) 200 Ladestationen geplant. Diese und auch die vom Unternehmen „Orkusalan“, welche in 2016 Ladestationen für jede Gemeinde versprachen (Pressemitteilung), konnten wir leider nicht finden. Aber sollte mal keine Ladestation in der Nähe sein, zeigen sich die Isländer sehr hilfsbereit und legen gerne mal ein Kabel durch das Fenster in die Restaurantküche. 🙂

Günstige Stromkosten

Während der Benzinpreis in Island mit ca. 1,57 EUR/Liter (09/2017) noch höher liegt als in Deutschland – was im Vergleich zu den restlichen Lebenshaltungskosten von Island aber eigentlich günstig ist – kostete in 2013 eine kWh nur knapp 10 Cent. In Deutschland lag der Strompreis damals schon bei fast 30 Cent pro kWh und somit um das dreifache höher. E-Fahrzeuge könnten sich somit – insbesondere bei den laufenden Kosten – für Isländer lohnen. Bei einem Verbrauch von 16 kWh auf 100 km würden somit reine Fahrtkosten von lediglich 1,60 EUR anfallen, anstatt knapp 10 EUR für 6-7 Liter Benzin.

Auch On Power zeigt auf seiner Homepage einen passenden Kostenrechner und stellt dort die beliebtesten Fahrzeuge, den Toyota Yaris und den Nissan Leaf gegenüber. Auch nach unserem Empfinden ist das beliebteste E- Fahrzeug auf Island ganz klar der Nissan Leaf. Wir haben ihn in wahrscheinlich allen verfügbaren Farben sehen können. Aber auch Tesla Model S und VW e-Golf  waren natürlich mit von der Partie. Lediglich vom BMW i3 konnten wir kein Exemplar entdecken. Nicht mal in der Hauptstadt Reyjkjavik. Vielleicht haben sie sich aber auch einfach nur sehr gut versteckt. 🙂

Ein paar weitere Eindrücke

Wer sich für Elektrizität im Allgemeinen und alles was damit zu tun hat interessiert und gerade auf Island ist oder einen Aufenhalt plant, dem können wir das Visitor Center am  Ljósafossstöð Wasserkraftwerk hier wärmstens empfeheln. Die Ausstellung ist sehr informativ und interaktiv gestaltet. Alles ist so erklärt, dass auch einem Laien das ein oder andere Licht aufgeht. Auch für Kinder ist es ein echtes Highlight. Zudem ist  der Eintritt kostenlos und inkl. Kaffee, Saft & Wasser für die Besucher.

Auch wenn uns das ein oder andere Mal ein bisschen kalt war, hat uns Island in vielerlei Hinsicht begeistert und wir würden sicher wieder kommen. Das nächste Mal ja vielleicht mit einem Elektroauto!

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Markus:
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