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Lissabon und die Elektromobilität

Gerade sind wir von einem tollen Kurztrip nach Lissabon zurück im kalten Deutschland angekommen. Perfektes Wetter um einen neuen Blogbeitrag zu verfassen und euch zu erzählen, was wir dort erlebt haben. Natürlich wird das hier jetzt kein Reiseblog, aber es ist immer interessant, auch für uns, Elektromobilität fernab der Heimat zu entdecken.

Lissabon ist eine sehr facettenreiche Stadt und wir hatten eine entspannte Zeit vor Ort mit gutem Wetter, einigen Pastéis de Nata und noch mehr Elektromobilität. Kaum angekommen in der Stadt, ist das Erste was wir sehen, als wir aus der Metro-Haltestelle Restauradores in Barrio Alto austeigen, eine Ladestation von MOBI.E. Natürlich konnten wir nicht anders und haben direkt die Kamera gezückt, um Fotomaterial für euch und unser Ladestationsverzeichnis zu sammeln. Und diese Ladestation sollte nicht die Letzte gewesen sein. Die ganze Stadt ist relativ gut ausgestattet mit Ladepunkten und das teilweise auch mit mehr als zehn Ladepunkten an einem Standort. Im Stadtteil Bélem, dem Ursprungsort der leckeren Pastei de Belém und dem wirklich sehenswerten Mosteiro dos Jerónimos, gab es z.B 12 Ladepunkte von MOBI.E auf einem Parkplatz.

Lade-Netzwerk MOBI.E

MOBI.E ist ein Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge, die sich meist in öffentlich zugänglichen Bereichen befinden. Das Netzwerk ist in über 50 Gemeinden des portugiesischen Festlandes und der autonomen Region Madeira vertreten und bietet den Nutzern mehr als 1.250 Ladepunkte. Um diese Ladepunkte nutzen zu können, braucht man lediglich eine Ladekarte, die ganz einfach online beantragt werden kann. MOBI.E bietet auf seiner Homepage übrigens auch gute Informationen rund um das Thema Elektromobiliät und beantwortet häufige Fragen zum Thema. Diese kann man sich sehr gut vom Google Translator übersetzen lassen. Einige dieser Ladestationen haben wir jetzt auch auf unserer Ladekarte hinzugefügt. Dem nächsten Urlaub in Portugal mit dem E-Auto steht also nichts mehr im Weg. 🙂

Fast alle angetroffenen Ladestationen stammten vom portugiesischen Herstellern „efacec“, welcher in Deutschland vor allem durch die DC-Triple-Charger von RWE / innogy u.a. bei ALDI und an den Tank&Rast-Raststätten bekannt sein dürfte. Meist gab es an den Ladepunkten zwei Typ2-Stecker, ab und zu aber auch einen blauen CEE-Stecker. Die Stationen hatten stet einen geteilten Aufbau aus Zahlterminal und Ladepunkten in zwei Säulen. Vermutlich stammen die Stationen bereits aus der ersten Ausbaustufe von MOBI.E, welche schon 2009 startete.

Die offensichtlich gute Ladeinfrastruktur der Stadt führt auch zu wirklich sehr vielen Elektroautos in der Stadt. Eigentlich verging keine Stunde, in der wir nicht ein E-Auto gesehen haben. Neben dem BMW i3, einigen Peugeout iOn, Twizy und Renault Zoe war der Nissan Leaf das mit Abstand am häufigsten vorkommende E-Auto in Lissabon. Mal abgesehen davon, dass es in der hügeligen Stadt, besonders in der Altstadt, eh schon eine Herausforderung ist, sich als Autofahrer durch die engen und steilen Gassen zu schlängeln, hat uns die hohe Anzahl an E-Farzeugen doch – ähnlich wie vor zwei Jahren in Rotterdam – sehr beeindruckt. Und wie immer stellten wir uns die Frage:“Warum kommt Deutschland in dem Thema nur so schleppend voran?!“.

Doch nicht nur das, sondern auch die scheinbar hohe Auslastung der Ladestationen war super. An allen Ladestationen, die wir entdeckt haben (außer an der in Bélem), fanden wir E-Fahrzeuge beim Laden vor.

eCar- und eScooter-Sharing

Auch CarSharing ist in Lissabon ein Thema. Neben DriveNow (inkl. BMW i3) haben wir eine eScooter-Sharing entdeckt. Überall in der Stadt verteilt finden sich die kleinen weißen Flitzer von eCooltra mit grün-blauer Beklebung. Das Scooter-Sharing ist nicht standortbasiert. Per App kann der Roller einfach freigeschaltet werden und jeder Roller hält zwei Helme bereit. Was sehr praktisch ist, wenn man zu zweit schnell von A nach B will. Wenn wir uns vorstellen, in Lissabon zu leben, ist ein Roller unserer Meinung nach vor allem in der Altstadt eine sinnvolle Alternative gegenüber dem Auto. Teurer als DriveNow ist es nicht und man kommt hier für 0,24 EUR/Minute sicher schneller voran als mit dem Auto. Über die Homepage haben wir dann erfahren, dass es die eScooter von eCooltra auch in Rom und Barcelona gibt. Wie viele eScooter es in Lissabon genau gibt, konnten wir leider nicht herausfinden. Aber in allen drei Städten zusammen werden über 2.000 der eScooter zum freefloating angeboten. Vielleicht wirklich eine Überlegung wert sich dort für den nächsten Städtetrip zu registrieren.

Wir waren selber nicht mit dem eScooter unterwegs, aber dafür auch elektrisch: mit Lissabons berühmter Straßenbahn. Es hat wirklich Spaß gemacht, mit den alten traditionellen Bahnen die Stadt zu erkunden und es ist eine tolle Möglichkeit für eine kleine Sightseeing-Tour. Auch die Standseilbahn, Elevador da Bica, mussten wir natürlich testen. Das gehört einfach dazu und beim Kauf eines Tagestickets (ca. 6 EUR) von Carris und Metro ist dieser auch inkludiert. Eine einzelne Fahrt wäre sonst etwas zu teuer (3,70 EUR). Nicht zu verachten ist auch die Metro. Wie in allen europäischen Städten (außer in Deutschland), ist die Führung und das Preissystem des Metro-Netzes sehr einfach und modern. Außerdem hat jede Haltestelle Free-WiFi. Generell gibt es in der Stadt immer und an jedem noch so kleinen Café eigentlich die Möglichkeit freies und auch schnelles Internet nutzen zu können.

Abschließend lässt sich sagen, dass Lissabon in jeden Fall eine Reise Wert ist und für jeden Geschmack etwas bietet. Hier ist es möglich, in kurzer Zeit viel zu sehen und wir hatten dabei nie das Gefühl, gestresst zu sein, wie es auf einem Städtekurztrip schon mal passieren kann. Wir sind gespannt, was das nächste Reiseziel in Sachen Elektromobilität für uns bereithält!

 

 

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Markus:
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